Entstehung der Stiftung
Die Stiftung Petersburg wurde 1998 von Mitgliedern einer Kulturreise nach St. Petersburg gegründet. Der Besuch der Spezialmusikschule des Konservatoriums St. Petersburg gewährte den Teilnehmenden nicht nur einen Blick auf die möglichen Klassik-Stars der Zukunft, sondern gab ihnen auch Einblick in ein Stück kulturelle russische Zeigeschichte: Kleinkinder freuen sich an den Händen ihrer Eltern und Grosseltern auf den ersten Violin- oder Klavierunterricht. Fern der Familie treten Siebenjährige ins Internat ein um dem Traum, Berufsmusiker zu werden, einen kleinen Schritt näher zu kommen.
Studierende wie Lehrpersonen dieser erstklassigen Ausbildungsstätte lebten und lernten augenscheinlich unter ärmlichen finanziellen Verhältnissen, weshalb sich fünf Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber der oben erwähnten Kulturreise spontan entschieden, eine Stiftung zur Unterstützung der Jungtalente dieser Schule zu gründen.
Nach Russlands Westöffnung verschärfte sich die finanzielle Situation der Schule. Das hochqualifizierte Lehrpersonal konnte nicht mehr entlöhnt werden und dessen Abwanderung drohte. Um dem Qualitätszerfall der Schule vorzubeugen, entschloss sich die Stiftung Petersburg, die Musikförderung pragmatisch auszuweiten und bis zur staatlichen Wiederanerkennung der Schule finanzielle Direktunterstützung an die Lehrenden zu leisten. Der Plan war erfolgreich und somit blieb der Lehrerstab der Schule erhalten. Nichtsdestotrotz arbeiten Lehrerinnen und Lehrer bis ans Lebensende, weil sie sich den Ruhestand nicht leisten können.
Obwohl sich die finanzielle Lage der Schule seit 2007 durch vermehrte öffentliche Mittel stabilisiert hat, fliessen generell nicht genügend Gelder in die musikalischen Bildungseinrichtungen. Heute konzentriert sich die Stiftung wieder vollumfänglich auf ihre Kernaufgabe: Nämlich auf die Förderung einer erstklassigen musikalischen Ausbildung der 400 Schülerinnen und Schüler im Alter von 6–18 Jahren und auf den Kauf von Instrumenten für die Schule.